Deutscher Policen-Zweitmarkt

Ankaufsvolumen 2017 ähnlich hoch wie im Vorjahr

München, 5. April 2017 Der deutsche Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist weiterhin auf Erfolgskurs. Das Ankaufsvolumen, das sich in 2016 mit einem 50%-igen Wachstum sehr positiv entwickelt hatte, liegt in 2017 mit 265 Mio. in Ankaufspreisen nahezu gleich auf. Obwohl dieses Volumen laut BVZL Vorstand National, Ingo Wichelhaus nicht den Erwartungen der Akteure am deutschen Zweitmarkt entspricht, ist es ein klares Zeichen, dass das positive Umfeld für den deutschen Zweitmarkt weiterhin anhält.

„Unsere Mitgliedsunternehmen sind bereit, wesentlich mehr Policen anzukaufen, jedoch übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot“, erklärt Wichelhaus. Daher gelte es nach wie vor, so Wichelhaus, auch bestärkt durch die unzähligen Diskussionen um den Lebensversicherungs-Erstmarkt, die grundsätzlich positive öffentliche Wahrnehmung des Zweitmarktes mit seinen Vorteilen für alle Beteiligten auszubauen. Verbraucher, Makler, Vermittler und potentielle Investoren müssen über die Möglichkeiten des Zweitmarktes weiterhin transparent und offen informiert werden. Verkaufswillige Kunden sollten über die Einfachheit des Verkaufsprozesses oder den Erhalt eines Resttodesfallschutzes bei Verkauf der Police kontinuierlich aufgeklärt werden.

BVZL setzt weiter auf Aufklärung
Die Botschaften „LV-Zweitmarkt schafft Mehrwert für Verbraucher“ bzw. „LV-Zweitmarkt ist aktiver Verbraucherschutz“ seien leider in der breiten Öffentlichkeit noch nicht so verankert wie sich der Verband es wünschen würde. Verbraucher, die ihre Police auf dem Zweitmarkt veräußern möchten, können über eine unverbindliche und kostenfreie Anfrage bei den Mitgliedsunternehmen des BVZL (die Kontaktdaten sind schnell und einfach über die Webseite des BVZL www.bvzl.de erhältlich) eine Kaufpreisindikation erhalten. Die Ankaufwahrscheinlichkeit für ihre Police (mit den entsprechenden Mindest-Kriterien) liegt derzeit bei deutlich über 70 Prozent. Auch sind die Kaufpreise für Policen im Durchschnitt wieder deutlich gestiegen.

„Run-Off“ – kein Grund zur Panik
Eine Diskussion, die die Öffentlichkeit nach wie vor bewegt ist der Verkauf von Lebensversicherungsbeständen, der nicht zu verwechseln ist mit dem Verkauf von Policen am deutschen Zweitmarkt. Hierzu hat der BVZL einen klaren Standpunkt: “Es gibt keinen Grund, überstürzt seinen Lebensversicherungsvertrag vorzeitig aufzulösen. Wir haben vollstes Vertrauen, dass alle durch die BAFIN regulierten Run-Off Unternehmen ihre gesetzlichen Verpflichtungen gegenüber den Aufkäufern und Investoren wie vor der Bestandsübertragung erfüllen werden“ so Wichelhaus. „Sollte der Versicherungsnehmer dennoch den Wunsch haben, sich von der Police zu trennen, ist es immer profitabler, diese am deutschen Policenzweitmarkt zu verkaufen, statt die Police zu kündigen. Hier kann der Versicherungsnehmer einen Kaufpreis von rund 3-5% über dem Rückkaufswert der Police erwarten. Zudem verbleibt dem Verkäufer ein Resttodesfallschutz, ohne dass er dafür weiter Prämien zahlen muss.