München, 23. April 2021

Kapitallebens- und Rentenversicherungen wurden 2020 im Wert von 290 Mio. Euro von Mitgliedern des BVZL angekauft. Das sind 50 Mio. Euro mehr als im Vorjahr und entspricht einem Anstieg von fast 20 Prozent.
„Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist im Aufwind. Im Verhältnis zu vergangenen Jahren gibt es jetzt deutlich mehr Bewegung am Markt“, sagt Ingo Wichelhaus BVZL Vorstand National. „Die Corona-Krise trägt natürlich dazu bei, dass sich mehr Menschen von ihren Policen trennen wollen, allerdings zeigen die aktuellen Zahlen auch, dass die Policenverkäufer sich offenbar genauer informieren. Sie wählen statt der Vertragskündigung den lukrativeren Verkauf, wo sie immerhin drei bis fünf Prozent mehr Geld erhalten.“

Hohe Ankaufswahrscheinlichkeit, stabile Preise
Eine Umfrage unter den BVZL-Mitgliedern hat ergeben, dass Policeninhaber noch nie mit so hoher Wahrscheinlichkeit einen Vertrag am Zweitmarkt verkaufen konnten wie jetzt. Zudem sind die Ankaufspreise stabil geblieben und trotz des deutlich größeren Markangebots nicht gesunken. „Zudem können wir feststellen, dass der Verkaufsprozess im Allgemeinen reibungslos und effizient abläuft“, so Wichelhaus weiter. „Hier hat sich einiges auf Seiten aller Beteiligten getan.“ Bei den Verkaufsmotiven zeigt sich, dass viele Selbständige aufgrund wirtschaftlicher Not, ihre Altersvorsorge auflösen müssen. Es gibt aber auch viele Policeninhaber, die ihre Lebensversicherung wegen sinkender Renditen verkaufen.

Weiterhin Verbraucher-Aufklärung
Der BVZL wird weiterhin daran arbeiten, Verbraucher über die Vorteile des Verkaufs gegenüber der Vertragskündigung aufzuklären. Schließlich liegen diese auf der Hand: Der Versicherte erhält mehr Geld als bei der Versicherungsgesellschaft und dies in einem sicheren Verfahren mit nur geringem Aufwand. Zudem bleibt ein bedingter Rest-Todesfallschutz erhalten, der bei einem Storno komplett entfallen würde.

Der BVZL: Die im Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e. V. zusammengeschlossenen Unternehmen und Dienstleister engagieren sich weltweit in Lebensversicherungszweitmärkten. Der Verband mit seinen derzeit 16 Mitgliedern fungiert seit seiner Gründung im Mai 2004 als eine einheitliche Interessenvertretung in wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Fragen. Der BVZL steht im ständigen Dialog mit Politik, Meinungsbildnern, Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen, um die dynamische Entwicklung der Branche aktiv zu unterstützen. Ein wichtiges Anliegen ist es, Branchen-Standards im Hinblick auf Transparenz und Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Anlagesegmente (britische, deutsche und US-amerikanische Lebensversicherungen) zu installieren und somit die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Investment in diese differenziert zu betrachtenden Asset-Klassen stetig zu verbessern.