Der Bundesfinanzhof (BFH) hat entschieden, dass der Weiterverkauf von Kapitallebensversicherungen durch Policenaufkäufer an institutionelle Investoren steuerfrei bleibt. Im Gegensatz zu in einer früheren Entscheidung des Finanzgerichts (FG), macht das Urteil deutlich, dass es sich bei diesem Geschäft mit Forderungen grundsätzlich um steuerfreie Umsätze handelt. „Für den BVZL und seine Mitglieder ist das natürlich eine außerordentlich wichtige und erfreuliche Nachricht. Das Urteil bestätigt und sichert das Geschäftsmodell der Aufkäufer “, sagt Ingo Wichelhaus BVZL Vorstand National. „Ich davon aus, dass es dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen neue Impulse geben wird.“ Der Policenverkauf von Privatpersonen am Zweitmarkt war von dieser Thematik zu keinem Zeitpunkt betroffen.

Die Klägerin in diesem Verfahren war das BVZL-Mitglied cash.life AG. Das Unternehmen kauft Kapitallebensversicherungen von Privatpersonen, hat diese bis 2007 an Fonds weiterveräußert und die Umsätze daraus als steuerfrei angesehen. Das Finanzamt München bewertete dieses Geschäft ganz anders und sah sehr wohl eine Steuerpflicht. Nach einer erfolglosen Klage am Finanzgericht hat nun die Klage beim der BFH für Rechtssicherheit gesorgt. „Über Jahre haben wir mit quasi „gezogener Handbremse“ gearbeitet. Daher sind wir natürlich sehr erfreut, dass unser Unternehmen wieder voll umfänglich am Markt teilnehmen und nach vorne blicken kann“ erklärt Alex Brinkmann, Vorstand der cash.life AG.

Der BVZL setzt sich dafür ein, dass Verbraucher über den Policenverkauf als Alternative zum Storno aufgeklärt werden. Denn anders als bei der Kündigung, bekommen sie beim Verkauf zwei bis fünf Prozent mehr Geld und behalten einen reduzierten Todesfallschutz. Die BVZL- Mitglieder unterwerfen sich Qualitätskriterien, die Verbraucher vor unseriösen Angeboten schützen sollen Ein ausführlicher Leitfaden dazu ist auf der Website des Verbandes unter www.bvzl.de abrufbar.

Der BVZL: Die im Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e. V. zusammengeschlossenen Unternehmen und Dienstleister engagieren sich weltweit in Lebensversicherungszweitmärkten. Der Verband mit seinen derzeit 29 Mitgliedern fungiert seit seiner Gründung im Mai 2004 als eine einheitliche Interessenvertretung in wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Fragen. Der BVZL steht im ständigen Dialog mit Politik, Meinungsbildnern, Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen, um die dynamische Entwicklung der Branche aktiv zu unterstützen. Ein wichtiges Anliegen ist es, Branchen-Standards im Hinblick auf Transparenz und Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Anlagesegmente (britische, deutsche und US-amerikanische Lebensversicherungen) zu installieren und somit die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Investment in diese differenziert zu betrachtenden Asset-Klassen stetig zu verbessern.